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Seelisch gestärkt durch die dunkle Jahreszeit.

Autorenbild: Hanna SzymanskaHanna Szymanska


"Unsere Ahnen waren sich bewusst, dass der Mensch nur mit der Natur leben kann, nicht gegen sie. Er ist wie jedes andere Wesen ein Stück der Schöpfung, in der jedes Geschaffene, Natur und Mensch wie in einem Netz miteinander verworben ist und dem alles voreinander abhängt.....

Die Zeit der Dunkelheit, in der wir jetzt gehen, ist die Rückkehr in die Geborgenheit, aus der wir vor der Geburt gekommen sind, und aus der wir nach einer Zeit der Ruhe und der inneren Reifung, der Sammlung von Kräften, wieder zum Leben zurückkehren...

Das ist die Zeit, die uns geschenkt ist, damit wir zur Ruhe kommen, damit wir uns in die geistige Welt versetzen können.

Wir können in dieser Ruhe darum bitten, die Inhalte unseres Lebens, deren wir uns aus Eile oder Angst bisher nich angenommen haben, erkennen und aufarbeiten zu dürfen.

Auch ein Gespräch mit einem Freund kann die Kommunikation mit dem eigenen Innenleben fördern....

Auch die Seelenernte will eingebracht werden.

Dazu brauchen wir Stille, Ruhe, Meditation, vielleicht bei einem Glas Wein mit uns allein, in einem gemütlichen Sessel, bei einer schönen Kerze.

Eine kuschelige, wohltuende Atmosphäre in den eigenen vier Wänden, das kann schon ausreichen. Und wer im Sommer um Johanni genügend Johanniskraut gesammelt hat, kann nun mit diesem Tee, versüßt mit etwas Honig, die Kraft und den Geist des Sommers auch in dieser Jahreszeit in sich aufnehmen....

Die Seele findet Ruhe, so daß wir jenes, was sich in der lichten Zeit abgespielt hat, betrachten, verdauen, und dannn anschließend ruhen lassen können....

Bei Spaziergängen hilft uns der Nebel zu der Stille, die wir jetzt für unsere Reife brauchen.

Alles ist wie in Watte gepackt, damit es nicht zerbricht....

In der alten Religion, die auch unsere war, hat die Große Mutter drei Aspekte: die Jungfrau im Frühling, die Mutter die sich im Sommer darstellt, und die alte weise Frau in der dunklen Jahreszeit. Sie symbolisieren zusammen den Kreislauf des Tagesgestims sowie den Jahresablauf und damit das Leben.

Und wenn wir mit der Natur leben wollen, sollten wir diese drei Aspekte in den Jahreszeiten bewusst mittleren.

Gehen wir also jetzt bewusst mit der Göttin in die dunkle Jahreszeit. Die ganze Natur zieht sich zurück, nicht zu einem endgültigen Tod, sondern zu einer Sammlung der Kräfte, der inneren Reife, damit das Leben im Frühling wieder zurückkehren kann.

Diese Ruhe ist es, die die nebelige, dunkle Jahreszeit uns bringen möchte - Ruhe in uns.

Und dann fangen die Tage auch wieder an, etwas länger zu werden.

Ruhe, Zeit und Liebe und die Arbeit an sich selbst sind die Herbst und Winterarbeit, die im Frühling, zu neuem Leben, zu Blüte und dann sommerlicher Frucht verhilft."


Quelle: Tolkemita, ex: "Chronica Slavorum" des deutschen Geschichtsschreibers Helmold von Bosau (1168)

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